Anfang August fanden in Fukuoka in Japan die World Aquatics Championships statt.
Für den SCW ging Anna Lena Maiberger (AK 25) gleich 5x an den Start. Sie wurde begleitet durch zwei beim SCW trainierende Jungs: Danny Baron (AK 30) startete für seinen kolumbischen Verein und Augusto Hassel (AK 35) schwamm für seinen Heimatverein in Argentinien.
So wurden die Starts des SCWs diesmal nicht nur aus Deutschland gestreamt, sondern auch in Lateinamerika wurde mitgefiebert. Je nach Zeitumstellung langen die Starts etwas ungünstig, dies hielt Trainer und Fans aber nicht ab, die Athleten aus der Ferne zu bejubeln.
„Es tat gut die entfernte Unterstützung hinter sich zu wissen, da Jungs und Mädchen an getrennten Orten schwammen mussten und das gegenseitige Anfeuern teils nur über Livestream möglich war“, meinten alle drei Sportler im Nachhinein.
Der Jetlag war noch nicht ganz aus den Körpern, schon begannen die ersten Wettkämpfe:
Am Sonntag, 06.08. starteten Lena und Danny über 200 Rücken. Lena erschwamm sich überraschend in einer neuen Bestzeit den Sieg und sorgte für den ersten Weltmeistertitel. Gleich nach der Siegerehrung sprang sie wieder ins Becken für ihre zweite Strecke des Tages. Auf 100 Freistil schlug die Schwimmerin als 3. an, wurde aber aufgrund einer Unterwassertechnik im Nishi Pool auf Rang 4 gesetzt. Danny konnte nah an seine erst im April neu aufgestellte Bestzeit heranschwimmen und bestätigte somit seine gute Form mit einem 6. Platz.
Es gab keinen Tag Pause für die junge Sportlerin. Am nächsten Morgen ging sie auf ihrer Paradestrecke 200 Freistil an den Start. Ihre Nervosität und Aufregung vorher war enorm. Aber sie konnte ihre Leistung ins Wasser bringen. Mit sehr deutlichem Abstand zur Konkurrenz erschwamm sich Lena einen zweiten Titel. Doch nicht nur das: Sie knackte um 4 Hundertstel ihre alte persönliche Bestzeit von 2017, stellte einen neuen deutschen Altersklassenrekord auf und schwamm zusätzlich noch einen Championship Rekord für ihre Altersklasse. „Ich dachte nicht, dass ich nochmal so schnell schwimmen kann“, freute sich die Sportlerin im Interview danach. Auch Augusto hatte seinen ersten Start am Montag, er war ausgesprochen aufgeregt, wodurch seine Badekappe im Callroom fast verspeist wurde. Glücklicherweise erreichte er mit ganzer Badekappe eine neue Bestzeit über die 50 Schmetterling.
Auch der Dienstag stellte für Lena keine Pause da, mit einem erleichterten und zufriedenen Grinsen konnte sie über 200 Lagen befreit aufschwimmen. Das Ergebnis: Erneut neue Bestzeit und einen Vizeweltmeistertitel. Währenddessen schwammen die Jungs in der Marine Messe: Der Sprinter Augusto konnte auf 50 Freistil eine neue Bestzeit aufstellen. Danny Baron verschluckte sich auf 100 Schmetterling nach der Wende, konnte seine Atmung aber sofort unter Kontrolle bringen und schwamm wieder nah an seine Bestzeit heran. Beide stiegen erschöpft aber sehr glücklich aus dem Wasser.
Donnerstag war Staffeltag. Nur Augusto ging für seinen argentinischen Verein an den Start. Danny und Lena waren als lautstarke Fans auf der Tribüne. Ein erstaunlicher Zufall ist, dass Augusto bei allen seinen drei Starts .09 Hunderstel als Endzeit hat. Was wohl die Zahl neun bedeutet mag?
Am Freitag haben sich Danny und Lena nochmal aufgemacht, um die gleiche Strecke in zwei unterschiedliche Pools zu schwimmen. Danny konnte seine Renneinteilung genau wie geplant schwimmen und genoss das letzte Mal in vollen Zügen. Mit einem 8. Platz belohnt er sich und zeigt erneut, dass er zur Weltspitze in seiner AK gehört. Im Call Room hibbelig, dann tanzend zur Musik kam Lena auf die Starttribüne. Man kann nicht viel mehr schreiben als wiederholt: Neue Bestzeit. Weiterer Weltmeistertitel. Ein toller Abschluss des Wettkampfes! Somit konnte Lena für den SCW in Japan insgesamt 3 Goldmedaillen und 1 Silbermedaille sammeln. Eine hervorragende Ausbeute bei einer Weltmeisterschaft!
Die zweite Woche in Japan nutzen die drei, um das Land und die Kultur etwas besser kennen zu lernen. Bei einer kurzen und schnellen Rundreise über Hiroshima, Osaka, Kyoto und Tokio wurden nicht nur zahlreiche Tempel besichtigt und Berge bestiegen, sondern auch ausreichend japanische Spezialitäten verspeist. Kurz vor der Rückreise machte der Taifun einen Besuch, davon ließen sich die Sportler aber nicht die Laune verderben.
Auf dem Heimweg durften Danny und Lena noch ein paar Tage in Wien verbringen, bevor es für die beiden wieder Saisonstart und ab ins Wasser heißt. Augusto ist bereits zurück in Argentinien, hat aber sein Besuch für die deutschen Masters Meisterschaften 2024 angekündigt. Hier hoffen wir auf eine souveräne SCW-Staffel mit den WM-Teilnehmern!
Danke Japan!