Ehrlich gesagt bin ich kein Triathlet, ich bin Skateboarder. Das war der erste Sport den ich wirklich mit Leidenschaft gelebt habe. Triathlon kam später, nach dem Laufen, nach dem ersten Marathon und eigentlich wegen Wellenreiten. Ich wollte mich zwingen besser Schwimmen zu lernen, um im Wasser keine Angst mehr zu haben.

Was mir Skateboarding mitgegeben hat ist der Drang mich immer weiterentwickeln zu wollen und mich auch von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen. So war es auch beim Triathlon: Nach der ersten Sprintdistanz wurde es länger und irgendwann kam auch der Gedanke eine Langdistanz zu machen. Weit entfernt aber irgendwann vielleicht doch realisierbar? Letztes Jahr habe ich mir dieses Ziel gesetzt. 

Die Nervosität ging schon bei der Anmeldung los uns sollte sich erst im Ziel legen.

Und jeder der schon einmal für eine Langdistanz trainiert hat kennt die Situation: Das Training ist hart, es mit dem Job und dem Rest des Lebens unter einen Hut zu bringen fast noch härter. Ich habe viel gelernt und mich weiterentwickelt. Ich habe das Training großteils genossen und alles was ich nicht genossen habe bleibt mir auf jeden Fall in Erinnerung. 

Der Wettkampf selbst war nur der Abschluss eines langen Weges. Nachdem ich am Wochenende vorher noch krank war stand alles auf der Kippe und meine Frustration war entsprechend hoch. Auf soviel verzichtet! So hart gearbeitet! Und dann alles umsonst? 

Aber ich war rechtzeitig fit und bin entspannt angetreten. Der Tag selber war lang. Ich hatte Höhen und Tiefen. Das Wetter war wärmer als erwartet und hat mir zu schaffen gemacht. Aber wie beim Skateboardfahren nach einem Sturz bin ich wieder aufgestanden und habe weitergemacht. Das Ende war dann erstaunlich einfach. So gut gelaunt wie bei Kilometer 35 war ich noch beim keinem Marathon. Und im Ziel war ich einfach nur glücklich und entspannt. Es hat sich noch besser angefühlt als bei meinem härtesten Trick mit dem Skateboard. Ich war und bin einfach glücklich es geschafft zu haben. Nur beim nächsten mal muss ich schneller sein! 

Tom Wagener