Kona Teil I

Das Schwimmen war wegen des Salzwassers nicht einfach, weil ich schon zur Halbzeit ziemlich Durst hatte. Konnte mich zwar ganz gut aus den Prügeleien raus halten, bin aber deswegen bestimmt 200 Meter mehr geschwommen. Leider hat mich die Schildkröte, die beim Start unter mir war, nicht schneller ins Ziel gebracht.

 

Nach 1 Stunde und 9 Minuten ging's dann in die Wechselzone. Nachdem ich schon fast mit dem Rad raus gelaufen war, fiel mir ein, dass ich nicht mit Sonnencreme eingeschmiert worden bin. Also noch mal zurück ins Wechselzelt, reichlich Creme auf die Oberarme und dann zurück zum Rad.

Alles ging so weit gut und ich war auf dem Highway mit einigen guten Jungs unterwegs - bis Kilometer 30. Vorderreifen platt! Ein Kameramotorrad hielt dann auch an und machte Fotos, während ich versuchte, möglichst ruhig den Schlauch zu wechseln. Nach 200 Mal pumpen mit meiner Minipumpe konnte ich nach ca. 6 Min weiterfahren. Leider hatte der Reifen dann nur 5 bar (statt 9). Hatte deshalb 150 Km ständig Angst vor einem weiteren Platten. Die guten Radjungs waren dann leider auch schon weg und ich musste ganz alleine weiter radeln - gegen teils starken Gegenwind. Marco kam mir ca. 3 Meilen vor dem Wendepunkt entgegengeflogen. Trotz Wind war's sehr heiß (28- 30 Grad). Hab mir bei jeder Verpflegungsstelle - alle elf Km - eiskaltes Wasser über den Kopf geschüttet. Auf dem Rückweg von Hawi habe ich nur noch überholt und am Schluss versucht, am Schluss lockerer zu treten, um meine Beine auf das Laufen vorzubereiten.

Richtig richtig heiß wurd's dann beim Laufen - vor allem auf den ersten 15 Km, da der Alii-Drive sehr windgeschützt ist. Dann ging es, wie schon beim Radeln, wieder in die Lava-Einöde auf einen zweispurigen, immer leicht ansteigenden Highway. Ich hab mich von einer Verpflegungsstelle zur nächsten gerettet - Schwämme, Eiswürfel, Eiswasser und reichlich Cola (deshalb leider auch nasse Füße und viele Blasen). Zum Glück gab's jede Meile eine Verpflegung. Ab Km 21 wurde ich dann immer langsamer, während Marco, der mir kurz vor dem Abzweig zum Energy Lab entgegenkam, noch extrem gut aussah. Jetzt war er nur noch ein Kampf. Aber als ich dann endlich endlich den Highway Richtung Ziel verlassen durfte und es bergab ging, wusste ich, dass ich es ohne längere Gehpausen schaffen würde. 500 Meter vor dem Ziel reichte mir ein Freund die Bayernfahne und ich machte mich schön (Armlinge/ Schirmmütze weg) für den Zieleinlauf. Ich ließ noch 3 Mitstreiter an mir vorbeiziehen und genoss den Zieleinlauf in vollen Zügen. Im Ziel warteten schon meine Freundin Ann-Kathrin und Britta, meine Volunteer/Finishline-Catscherladies (das sind die Leute, die aufpassen, dass man im Ziel nicht umkippt) auf mich. Es gab reichlich Pizza und Schoko-Eis und abends einen großen Baconburger.

Es war ein Wahnsinnserlebnis und ich bin glücklich, einmal dabei gewesen zu sein. Mit der Zeit (10:05, Platz 499 von 1900) bin ich auch sehr zufrieden, auch wenn's wegen der Radpanne leider keine Zeit unter 10 Std. wurde

Jetzt geht der Urlaub aber richtig los. Das Rad ist schon im Koffer verpackt und morgen fliegen wir mit Britta und Tom auf die nächste Insel (Kauai).

 

Mahalo, Lukas